"Neue Kultur des Helfens oder Schattenökonomie? Engagement und Freiwilligenarbeit im Strukturwandel des Wohlfahrtsstaats"
Forschungsprojekt gefördert von der Hans-Böckler-Stiftung.
Laufzeit: 2017 bis 2021
Projektleitung: Prof. Dr. Silke van Dyk und Dr. Tine Haubner
Kontakt: silke.vandyk@uni-jena.de
Im Zuge der Restrukturierung hin zum aktivierenden Sozialstaat, forciert durch die Krise der Staatsfinanzen und eine Krise sozialer Reproduktion, gewinnt das sorgende Potenzial unbezahlter Arbeit - auch jenseits familiärer Kontexte - (sozial-)politisch an Bedeutung. In Zeiten, in denen immer weniger Frauen ganztägig als "heimliche Ressource der Sozialpolitik" (Beck-Gernsheim 1991: 66) zur Verfügung stehen, wird zunehmend die moralische Pflicht zur gemeinwohldienlichen Aktivität aller Sozialstaatsbürger*innen proklamiert. Angesichts der empirisch gut belegten, politischen Adressierung von Engagement und Freiwilligenarbeit als neuer Produktivitätsressource interessiert uns, inwiefern konkrete Aktivitäten staatlicherseits für eine subsidiäre Daseinsfürsorge in Dienst genommen werden und wie diese Konstellation von Engagierten wie 'Hilfsempfänger*innen' erlebt, gedeutet und gestaltet wird.
Während es an übergreifenden Zeitdiagnosen sowie an Fallstudien zu einzelnen Engagementfeldern nicht mangelt, fehlt es an wohlfahrtsstaatstheoretisch fundierten, empirischen Analysen, die die Inanspruchnahme unbezahlter oder geringfügig entschädigter Arbeit in unterschiedlichen Feldern in den Blick nehmen und ihre materielle wie symbolische Funktion im Wohlfahrtsmix vergleichend eruieren. Ausgehend von einer Rekonstruktion der institutionellen und diskursiven Rahmenbedingungen von Engagement und Freiwilligenarbeit im aktivierenden Sozialstaat, sollen im Forschungsvorhaben entlang der drei empirischen Säulen 'Flüchtlingshilfe', 'Pflege' und 'kommunale Infrastruktur' explorative Fallstudien in Baden-Württemberg und Berlin/Brandenburg durchgeführt werden, die eine im Vergleich geschärfte Analyse der Funktionsmechanismen und Nutzungspraktiken in den verschiedenen Engagementfeldern ermöglichen.
Das Vorhaben zeichnet sich durch die Verschränkung von drei Analyseebenen aus, die in der Forschung bislang weitgehend unverbunden nebeneinander stehen: Die makrosoziologische Analyse politischer Adressierungen, Institutionen und Policies (Ebene 1), d. h. die Analyse der "Regierung der Freiwilligkeit" (Neumann 2016: 23), wird ergänzt um eine qualitative Interviewstudie mit Engagierten und 'Hilfsempfänger*innen', die Mikropolitiken der Freiwilligenarbeit (z. B. mit Blick auf Sinnstiftung, Überforderung oder erlebte Abhängigkeit) in den drei empirischen Säulen in den Blick nimmt (Ebene 2). Hier ist die Frage nach dem Eigensinn - und damit nicht zuletzt nach dem kritischen und widerständigen Potenzial - freiwilligen Engagements im aktivierenden Sozialstaat zentral. Die dritte Analyseebene adressiert die polit-ökonomischen und professionspolitischen Implikationen der Indienstnahme von Engagement und Freiwilligenarbeit, fragt also zusätzlich zu den Mikropolitiken der Freiwilligenarbeit aus Sicht der Akteure nach den materiellen und professionsrelevanten Konsequenzen für die Zukunft von sozialer Daseinsvorsorge und Erwerbsarbeit. Die Zusammenschau aller drei Analyseebenen adressiert die übergreifende Frage, inwiefern das Fördern, Fordern und In-Anspruch-Nehmen von Engagement und Freiwilligenarbeit im aktivierenden Staat zum Vehikel von Informalisierungs- und De-Professionalisierungsprozessen wird.
Publikationen zum Projekt:
Tine Haubner & Laura Boemke (2022): Gespaltene Fürsorge. Sorgeberufe zwischen Professionalisierung und Freiwilligenarbeit, In: Open Gender Journal 6.
Im Kontext der Ökonomisierung des Sozialsektors wird zunehmend auf freiwilliges Engagement im Bereich professioneller Sorgearbeit zurückgegriffen. Das hat Folgen für Professionalisierungsprozesse in den weiblich typisierten Berufsfeldern. Anhand qualitativ-empirischen Datenmaterials zeigt der Beitrag, dass sich die Vergeschlechtlichung beruflicher Sorgearbeitstätigkeiten in Pflege und Sozialarbeit sowohl als Professionalisierungshemmnis wie auch als Mittel der Bewältigung eines Professionalisierungsdilemmas zu erkennen gibt: Ökonomisierungs- und Rationalisierungsprozesse erzeugen ein Spannungsverhältnis zwischen fürsorglichen und zweckrationalen Tätigkeitsanteilen, das mithilfe der hierarchisierenden Abspaltung und Auslagerung weiblich konnotierter und abgewerteter Beziehungsarbeit in die Sphäre von freiwilliger Arbeit beantwortet wird. Die Folge ist eine einseitige Professionalisierung, die sowohl auf Kosten guter professioneller Sorgearbeit als auch zu Lasten Freiwilliger geht.
Silke van Dyk & Tine Haubner (2021): Community-Kapitalismus, Hamburg: Hamburger Edition.
Silke van Dyk und Tine Haubner analysieren die Kehrseiten des Community-Kapitalismus, diskutieren seine Bedeutung angesichts neoliberaler Krisen und fragen nach solidarischen Alternativen. Nachbarschaftshilfe, Freiwillige Feuerwehr, Pflegepatenschaften, Tafeln, Flüchtlingshilfe oder Crowdsourcing: Unbezahlte Arbeit hat viele Gesichter, ist gern gesehen und findet nicht nur im Privathaushalt statt. Der demografische Wandel und der Umbau des Sozialstaats haben Sorgelücken entstehen lassen, sodass immer häufiger das Engagement von Vereinen, Initiativen, Nachbarschaften oder digitalen Netzwerken in Anspruch genommen wird. Öffentliche Aufgaben oder professionelle Tätigkeiten werden an die Zivilgesellschaft delegiert, soziale Rechte in soziale Gaben überführt. Die Autorinnen beschreiben diese Entwicklung mit dem Begriff »Community-Kapitalismus« und fragen: Wie verändert sich das Verhältnis von Markt, Staat, Familie und Zivilgesellschaft? Erleben wir eine Informalisierung von Arbeit und Sorge im Gewand neuer Gemeinschaftlichkeit? Welche Rolle spielen hier soziale Bewegungen? Und was bedeutet das für unser Verständnis von sozialen Rechten?
Silke van Dyk, Laura Boemke & Tine Haubner (2021): Solidarität mit Geflüchteten und Fallstricke des Helfens, In: Berliner Journal für Soziologie, 31 (1), S. 445-473.
Der Beitrag untersucht am Beispiel des Engagements für Geflüchtete Stärken, Herausforderungen und Probleme freiwilligen Engagements und arbeitet zugleich die Spezifika dieser Form der Hilfe und Solidarität heraus. Die Analyse rekurriert auf eine qualitative Erhebung, die problemzentrierte Interviews mit Engagierten und Leitfadeninterviews mit Expert*innen sowie eine Dokumentenanalyse von politischen, medialen, zivilgesellschaftlichen und wissenschaftlichen Quellen für den Zeitraum von 2011 bis 2018 umfasst. Im Zentrum der Analyse stehen (1) der mediale und gesellschaftliche Außenblick auf die ehrenamtliche Flüchtlingshilfe, (2) multiple Grenzziehungen, -überschreitungen und -erfahrungen im Engagement sowie (3) die Bewältigung von Problemen und Herausforderungen seitens der Engagierten – durch den Ausstieg aus dem Engagement, die Kritik an Engagementbedingungen, die Verheimlichung des Engagements oder die Politisierung der Rolle freiwilliger Hilfe im Strukturwandel des Wohlfahrtsstaats.
Silke van Dyk, Tine Haubner & Laura Boemke (2021): Gemeinwohldienst oder Gratisarbeit? Zur politischen Ökonomie von Freiwilligenarbeit im Gegenwartskapitalismus, In: Prokla 204, 51 (3), S. 237-265.
Ausgehend von einer qualitativen Studie zu Freiwilligenarbeit im Strukturwandel des Wohlfahrtsstaats entwickelt der Beitrag die Diagnose einer Verzivilgesellschaftlichung der sozialen Frage, die auf die Aktivierung nicht-erwerbsförmiger Sorgetätigkeiten im Rahmen einer sozialpolitischen Gabenökonomie zielt. Eingebettet in konzeptionelle Überlegungen zur Bedeutung von Freiwilligenarbeit werden empirische Beispiele für die tragende Rolle von Freiwilligenarbeit präsentiert, um sodann die Ermöglichungsbedingungen ihrer staatlichen Indienstnahme auszuloten und die politische Ökonomie von Freiwilligenarbeit im Gegenwartskapitalismus in den Blick zu nehmen.
Laura Boemke, Silke van Dyk & Tine Haubner (2021): Freiwilligenarbeit als Ressource. Die Indienstnahme von Engagement und die subjektiven Perspektiven der Engagierten, In: WSI-Mitteilungen 5/2021, S. 374-384.
Der Beitrag untersucht das Zusammenspiel von strukturellen Rahmenbedingungen freiwilligen Engagements und den subjektiven Deutungsmustern und Handlungsressourcen der Engagierten. Konkret geht es darum, in diesem Spannungsfeld die Bedingungen zu untersuchen, unter denen soziale und kulturelle Dienstleistungen in die Sphäre von Engagement und freiwilliger Arbeit verlagert werden können. Dazu legen die Autorinnen zunächst empirische Beispiele für die Indienstnahme von Engagement in der sozialen Daseinsvorsorge, Infrastruktur und Bildung dar, um sodann die Perspektiven der Engagierten auf diese Praxis sowie ihre Handlungsmuster zu analysieren. Dabei wird erkennbar, dass und warum sich viele Engagierte – auch solche, die eine politische Indienstnahme von Freiwilligenarbeit problematisieren – persönlich nicht instrumentalisiert fühlen. Insgesamt offenbart die Untersuchung ein Spannungsverhältnis zwischen subjektiven Erfahrungen im alltäglichen Engagement und den arbeitsmarkt- und sozialpolitischen Implikationen des Engagements auf der gesellschaftlichen Ebene ; ein Spannungsverhältnis, das – so die These – wesentlich zur Instrumentalisierbarkeit von Freiwilligenarbeit als Ressource beiträgt.
Silke van Dyk (2021): Umsonst und freiwillig? Die Neuverhandlung des Sozialen und die Informalisierung von Arbeit, In: WSI-Mitteilungen 5/2021, S. 343-354.
Der Beitrag nimmt die wachsende Bedeutung von Freiwilligenarbeit in zentralen Bereichen der sozialen Daseinsvorsorge und Infrastruktur in den Blick – eine Entwicklung, die als Sachverhalt weitgehend unstrittig ist, während ihre analytische Einordnung und Bewertung divergieren. Konkret wird diese Entwicklung als Neuverhandlung des Sozialen im Spannungsfeld von Staat, Markt und Zivilgesellschaft analysiert, die eine Re-Justierung des Verhältnisses von Staat und Bürger*in bedingt. Im Zentrum des Beitrags stehen die Folgen dieser Re-Justierung für die Organisation von (Freiwilligen-)Arbeit, die als Informalisierung gefasst und analysiert wird. Derzeit entstehen, so die These, arbeitsrechtliche Graubereiche im Spannungsfeld von Freiwilligen- und Erwerbsarbeit, die empirisch kaum untersucht sind und durch die Heroisierung der Engagierten als Alltagshelden entproblematisiert werden. Die Autorin untersucht zentrale (arbeitsmarkt- und sozialpolitische) Motoren der Informalisierung und legt dar, dass und inwiefern das verbreitete Lob des Engagements und die aktuelle Engagementpolitik dazu beitragen, dass die entstehenden informalisierten Tätigkeitsfelder aus dem Blickfeld kritischer Arbeitsforschung verschwinden.
Tine Haubner (2021): „Da könnte es ja auch ein weniger Ausgebildeter machen“. Freiwilligenarbeit im Spannungsfeld umkämpfter Professionalisierung in den Sozialberufen, In: WSI-Mitteilungen 5/2021, S. 364-373.
Die Sozialberufe sind Prozessen einer zunehmenden Ökonomisierung unterworfen. Zugleich lässt sich hier ein auch staatlich beförderter Bedeutungszuwachs von Freiwilligenarbeit beobachten. Beide Entwicklungen stellen die Sozialberufe, die noch immer als semiprofessionelle „Frauenberufe“ gelten, vor große Herausforderungen. Der Beitrag widmet sich dem Spannungsverhältnis zwischen der wachsenden Bedeutung von Freiwilligenarbeit und einer unvollständigen Professionalisierung in Pflege und Sozialer Arbeit. Dabei werden auf der Grundlage empirischer Befunde zwei Thesen vorgestellt: Erstens stellt der Einsatz Freiwilliger in den Sozialberufen eine Antwort auf Versorgungs- und Leistungsdefizite dar, die durch Rationalisierungs- und Ökonomisierungsprozesse verursacht werden. Dabei spielt das Engagement, so die zweite These, eine ambivalente Rolle: Einerseits entlastet es Fachkräfte. Andererseits trägt es nicht zur Aufwertung der Sozialberufe bei, sondern droht vielmehr, ihre Deprofessionalisierung zu befördern und zum Ausfallbürgen von Ökonomisierungsprozessen zu werden.
Tine Haubner (2021): Ehrenamt als Arbeit? Zur Aktualisierung einer arbeitssoziologischen Analyse. In: Bernhard Emunds, Julian Degan, Simone Habel, Jonas Hagedorn (Hg.): Freiheit – Gleichheit – Selbstausbeutung. Zur Zukunft der Sorgearbeit in der Dienstleistungsgesellschaft. Die Wirtschaft der Gesellschaft Band 6. S. 239–264.
1999 erschien der Aufsatz „Ehrenamt als Arbeit“ der beiden Arbeitssoziologen Fritz Böhle und Nick Kratzer. Ausgehend von der Problemdiagnose, wonach das Ehrenamt als freiwillige, nicht auf Erwerb abzielende und gemeinwohldienliche Tätigkeit gemeinhin nicht als Arbeit gelte, fordern die Autoren, ehrenamtliche Tätigkeiten im Bezugsrahmen von Arbeit zu verstehen. Vor dem Hintergrund des seither unabgeschlossenen Strukturwandels des Engagements wird im Beitrag der gewandelte Arbeitscharakter des sozialen Engagements nachgezeichnet. In Anlehnung an die Struktur des Aufsatzes von Böhle und Kratzer wird das Engagement dabei entlang der Kategorien Nützlichkeit, Gratifizierung, Selbstverwirklichung, Qualifizierung und gesellschaftlicher Regulierung einer aktuellen und kritischen arbeitssoziologischen Betrachtung unterzogen. Grundiert werden die Ausführungen durch Fallmaterial aus dem Forschungsprojekt zur sozialstaatlichen Indienstnahme des Engagements.
Silke van Dyk, Laura Boemke & Tine Haubner (2020): Fallstricke des Helfens oder Sternstunden der Solidarität? Engagement für Geflüchtete im Spannungsfeld von Indienstnahme, Rassismus, Charity und Politisierung, In: Bürger & Staat. Heftschwerpunkt „Migration und Teilhabe“, 3/2020, S. 136-143.
Auf der Grundlage einer eigenen Erhebung erörtern Silke van Dyk, Laura Boemke und Tine Haubner mit Blick auf die Unterstützung von Geflüchteten seit 2015 die Stärken, Herausforderungen und Probleme freiwilligen Engagements in der Flüchtlingshilfe. Das Ausmaß der ehrenamtlichen Hilfe war beeindruckend, wenngleich fachliche, politische, professionelle und häufig auch persönliche Grenzüberschreitungen sichtbar wurden. Selbstüberschätzung, Viktimisierung und Paternalismus kennzeichneten die Kehrseiten des ehrenamtlichen Engagements. Überlastung und Überforderung auf Seiten der Engagierten waren oftmals die Folge. Vor dem Hintergrund dieser multiplen Grenzerfahrungen diskutieren die Autorinnen Probleme im Spannungsfeld von Ausstieg (Exit), Kritik (Voice), Politisierung und heimlichem Engagement.
Tine Haubner (2020): Die neue „heimliche Ressource der Sozialpolitik“? Soziales Engagement als geschlechterpolitisch ambivalenter Möglichkeitsraum, In: Österreichische Zeitschrift für Soziologie. Themenheft 4/2020. S. 447-463.
Im Kontext einer Krise sozialer Reproduktion gewinnt Sorgearbeit jenseits von Staat, Markt und Familie international sozialpolitisch an Bedeutung. Vor dem Hintergrund sozialstaatlichen Strukturwandels und abnehmender familiärer Sorgekapazitäten wird in Deutschland das freiwillige soziale Engagement unter dem Leitbild „sorgender Gemeinschaften“ zu einem Stützpfeiler der Wohlfahrtsproduktion ausgebaut. Weil jedoch überwiegend Frauen im sozialen Engagement tätig sind, stellt sich die Frage nach der Geschlechtergerechtigkeit dieser neuen Vergesellschaftung des Sorgens. Vor dem Hintergrund der These, wonach das soziale Engagement als Sorgearbeit sui generis betrachtet werden kann, widmet sich der Beitrag auf Grundlage qualitativen Datenmaterials den im sozialen Engagement eingelassenen Geschlechtsspezifika. Das soziale Engagement gibt sich dabei als geschlechterpolitisch ambivalenter Möglichkeitsraum zu erkennen.
Tine Haubner, Laura Boemke & Silke van Dyk (2020): Im Westen nichts Neues, im Osten noch selten? Freiwilliges Engagement im Spannungsfeld von Nachwende-Erbe und neuen Herausforderungen, In: Voluntaris, 8 (1), 2020, S. 57-72.
Die alten und neuen Bundesländer unterscheiden sich auch 30 Jahre nach der Systemtransformation in Bezug auf die Verbreitung und Institutionalisierung von Engagement deutlich. Während der Westen über eine kulturell verankerte Engagementtradition verfügt, steht das Engagement im Osten im Ruf, (diskursiv umkämpftes) Neuland zu sein. Der Beitrag argumentiert auf Basis empirischer Forschungsbefunde, dass der Osten auch historisch keinesfalls eine Engagementwüste darstellte, dass sich aber gleichwohl Spezifika des Engagements im Osten zeigen, die im Zusammenhang mit den Folgen der innerdeutschen Spaltung, der Systemtransformation und ihren Folgen zu sehen sind. Diese Folgeerscheinungen müssen zudem im Kontext steigender Erwerbsbeteiligung, des demografischen Wandels und eines Generationenwechsels neu konturiert werden, der Freiwilligenarbeit und Engagement in Ost wie West vor ganz neue Herausforderungen stellt.