Im Wintersemester NEU beginnende Lehrforschung (BASOZ 51)

Interessierte melden sich bitte bei der Fachstudienberatung und nehmen, sobald das Vorlesungsverzeichnis online ist, bitte schnellstmöglich die Anmeldung vor!

Meldung vom: | Verfasser/in: Erik Hirsch

Die zum Wintersemester neu beginnende Lehrforschung von Herrn Dr. Sebastian Sevignani ("Die Macht von BigTech kritisch erforschen: Intellektuelle Monopolisierung und die Ausbeutung des Öffentlichen") ist insbesondere - aber nicht nur, weitere Studierenden sind natürlich willkommen - ein Angebot für Studierende, die ein Auslandsstudium planen.

Um frühzeitig erkennen zu können, ob und in welchem Umfang tatsächlich Bedarf für diese Lehrforschung besteht, melden sich interessierte Studierende bitte bei der Geschäftsstelle des Instituts/Fachstudienberatung, Herrn Dr. Erik Hirsch (erik.hirsch@uni-jena.de), und nehmen, sobald das Vorlesungsverzeichnis Mitte August online geht, BITTE UMGEHEND die Anmeldung für die Veranstaltung vor.

Bitte beachten Sie: Diese Lehrforschung kann nur bei hinreichend großem Interesse der Studierenden stattfinden, kommen nicht genügend Studierenden zusammen, findet die Lefo nicht statt!

Informationen zur Lehrforschung "Die Macht von BigTech kritisch erforschen: Intellektuelle Monopolisierung und die Ausbeutung des Öffentlichen" (Veranstaltungskommentar Friedolin)

"BigTech – vor allem die großen US-amerikanischen Digitalunternehmen GAFAM (Google/Alphabet, Amazon, Facebook/Meta, Apple, Microsoft) – sind nicht nur einfach große, an der Börse sehr wertvoll notierte Unternehmen; ihre Produkte (z.B. IPhones), Services (z.B. Cloud-Speicherplatz, Software oder das Bereitstellen von Marktplätzen und Plattformen), Tätigkeiten und Eigentümer*innen üben Einfluss weit über einzelne Wirtschaftsbereiche hinaus aus.
Sie entwickeln, verkaufen und vermieten im internationalen Maßstab digitale Technologien für allgemeine Anwendungen, die in fast allen Wirtschaftssektoren, aber auch im Staat, in der Zivilgesellschaft und in unserem Alltag Anwendungen finden. Neben wirtschaftlicher und politischer Macht, üben sie auch andere Formen der kommunikativen und epistemischen Macht aus, d.h. sie beeinflussen wer, was, unter welchen Bedingungen wissen und kommunizieren kann. Aus diesem Grund stehen sie (z.B. in der EU) auch unter besondere Beobachtung politischer Regulierungsinteressen, die wiederum von ihnen und manchen Staaten im ökonomischen Wettbewerb der Staaten (z.B. von den USA oder teilweise auch von Irland) blockiert oder bekämpft werden.
Ein aktueller Ansatz kritischen Analyse des Zusammenspiels von polit-ökonomischer und kommunikativer bzw. wissensbasierter Macht von BigTech ist es diese als „Intellektuelle Monopole“ zu beschreiben. Dabei geht es darum, nachzuvollziehen, wie es BigTech – mittels der Errichtung von Ökosystemen – nachhaltig gelingt, gesellschaftliche Wissens-, Informations- und Datenströme, die von anderen Unternehmen, den Nutzer*innen, staatlichen- und zivilgesellschaftlichen Organisationen und der häufig öffentlichen Kommunikation zwischen ihnen ausgehen, so zu lenken, dass sie an der Spitze der technologischen Innovation bleiben und ihre Wissens- und Technologievorsprünge direkt oder indirekt gewinnträchtig vermarkten können.

In der Lehrforschung, die sich über zwei Semester erstreckt, wollen wir uns im ersten Teil gemeinsam diese Analysen zur Macht von BigTech anhand von theoretischen Texten und exemplarischen Studien genauer ansehen und verstehen. Darauf aufbauend werden wir im zweiten Teil verschiedene Möglichkeiten und Herausforderungen der Operationalisierung von intellektueller Monopolisierung diskutieren, d.h. wie und an welchen Phänomenen oder Zusammenhänge man diesen umfangreichen, komplizierten und abstrakten Prozess 'dingfest' machen kann. Hier bilden sich bereits Arbeitsgruppen, die dann im dritten Teil eine zu ihren Überlegungen passende qualitative und/oder quantitative Methode wählen und damit in einem kleinen Forschungsprojekt auf die zuvor eingegrenzte Empirie zugreifen. Am Ende der Lehrforschung steht die Präsentation und Diskussion der verschiedenen Zugänge zur intellektuellen Monopolisierung.

Die Lehrforschung findet in Kooperation mit dem JRT6, einem Forschungsprojekt zu (Medien-)Eigentum im Strukturwandel der Öffentlichkeit im Rahmen des Sonderforschungsbereich SFB/TRR 294 zum Strukturwandel des Eigentums statt. In diesem Projekt erforschen wir den Einfluss von BigTech auf die Medienindustrie und arbeiten mit Dokumenten- und Inhaltsanalysen, (problemzentrierten) Expert*innen-Interviews sowie einer quantifizierenden Netzwerkanalyse."