
Inzwischen wurde auch ein Programmteil (Auffrischungssitzungen) für Klasse 8 entwickelt. Dieser ist nicht Bestandteil des veröffentlichten Programmmanuals. Nähere Informationen sowie das Manual zu IPSY für die 8. Klassenstufe finden Sie hier.Externer Link
Im dem Programm zugrundeliegenden Präventionsmodelljpg, 248 kb wird angenommen, dass jugendlicher Substanzkonsum in einem Kontext allgemein wirkender Risikofaktoren in der Person (Persönlichkeit, Disposition), der unmittelbaren Umgebung Jugendlicher in Familie und Peergruppe (mangelnde Unterstützung, negative Rollenmodelle mit devianten Verhaltensweisen) und weiterreichender ökologischer Systeme (z. B. allgemeine Verfügbarkeit) entsteht. Distal (mittelbar) auf Substanzkonsum wirkende Faktoren sind personale (Selbstwert, Problemlösekompetenzen etc.) und interpersonale Kompetenzen (Selbstsicherheit, angemessene Kommunikationsfähigkeiten), die insgesamt als allgemeine Lebenskompetenzen zusammengefasst werden können. Weiterhin beeinflussen substanzspezifische Kompetenzen (wie Widerstand gegenüber einem Konsumangebot) und einschlägiges Wissen (z. B. zu Prävalenz und Konsequenzen) auf distaler Ebene jugendlichen Substanzkonsum. Schließlich wird im Modell angenommen, dass die Bindung an normvermittelnde Kontexte (wie die Schule) und die Unterstützung, die Jugendliche hier erfahren, auf Substanzkonsum wirkt. Distale Risiko- und Protektionsfaktoren stehen direkt sowie vermittelt über proximale (verhaltensnahe) psychologische Faktoren (Annahmen über die Normativität des Konsums oder dem Nutzen von Konsumverhalten etc.) mit dem tatsächlichen Konsumverhalten in Beziehung.
Das Programm IPSY zielt auf die Beeinflussung distal wirkender Risiko- und Protektionsfaktoren für Substanzkonsum durch die Vermittlung entsprechender Programminhalte wie Lebenskompetenzen ab.
Komponenten des IPSY-Curriculums, die sich auf intrapersonale Kompetenzen beziehen, thematisieren und üben Selbstwirksamkeit, Selbstaufmerksamkeit, Umgang mit Stress und starken Gefühlen, Empathie, und sie vermitteln Kompetenzen zum Treffen überlegter Entscheidungen und effektiven Problemlösen. Interpersonale Kompetenzen sollen bei IPSY durch das schulen effektiver Kommunikation, selbstsicheren Verhaltens und des Widerstands gegenüber Gruppendruck gefördert werden und substanzspezifische Kompetenzen durch Übungen zum Nein-sagen und zum Widerstehen gegenüber Gruppendruck in konkreten, für Alkohol- und Zigarettenkonsum alterstypischen Situationen.
Neben der Vermittlung von Wissen zum Substanzkonsum im Jugendalter (z. B. Konsequenzen, Prävalenz, Analyse von Werbung für Alkoholika und Zigaretten), wird beim Programm IPSY die Förderung einer positiven Einstellung gegenüber der Schule, den Mitschülern und Lehrern durch Übungen und Reflexionen verfolgt, und es werden Lerntechniken und -strategien vermittelt und ausprobiert.