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Neuer Artikel zu Mutter-Kind-Interaktion und Umgang mit Gefühlen bei Kindern mit Angsterkrankungen
In einer neuen Studie untersuchen wir, wie Kinder mit Angststörungen mit Gefühlen umgehen und welche Rolle das Verhalten von Müttern dabei spielt. Auf Grundlage eines bekannten Modells zur Entwicklung der Gefühlskontrolle bei Kindern wurde getestet, ob Erwartungen der Mütter dazu führen, dass sie sich stärker einmischen, und ob dies das Kind stärker belastet.
Dazu nahmen 65 Kinder mit Angststörungen und 64 Kinder ohne psychische Erkrankung (8–15 Jahre) sowie ihre Mütter an einer einer schwierigen Puzzleaufgabe teil, bei der die Erwartungen der Mütter gezielt beeinflusst wurden. Das Verhalten von Mutter und Kind wurde beobachtet.
Die wichtigsten Ergebnisse:
- Entgegen der Erwartungen mischten sich Mütter von ängstlichen Kindern nicht stärker ein als Mütter der gesunden Kinder. Auch die veränderten Erwartungen beeinflussten das Verhalten der Mütter nicht.
- Kinder ohne Angststörungen konnten ihre Gefühle besser regulieren als Kinder mit Angststörungen.
- Wie stark Kinder emotional reagieren, beeinflusst den Zusammenhang zwischen übermäßigem mütterlichen Eingreifen und Problemen im Umgang mit Gefühlen.
- Kinder mit Angststörungen zeigten insgesamt mehr Stress, unabhängig davon, welche Erwartungen ihre Mütter hatten.
Wir schließen daraus, dass noch genauer untersucht werden muss, wie elterliches Verhalten und das Verhalten von Kindern zusammenwirken – insbesondere, welche Rolle die emotionale Reizbarkeit der Kinder dabei spielt.
Die Studie erschien im International Journal of Environmental Research and Public Health und kann hierExterner Link nachgelesen werden (Englisch, frei verfügbar).